Mittwoch, 3. Dezember 2014

Shqipëria

1
Wir sind sehr gespannt auf Albanien und wollen auch etwas gegen unsere Vorurteile anradeln. An der Grenze zum ersten Mal ein großes Schild, das auf Menschenhandel hinweist mit Notrufnummer. In den Dörfern sind alle draussen, insbesondere die Jungs. Unsere erste Station ist Shkodra, wo wir in einem super netten Hostel bei Gregor übernachten, der sich viel Zeit nimmt, mit uns zu quatschen. Er empfiehlt uns auch eine Ausstellung zu besuchen zu den politischen Inhaftierungen während der "Diktatur des Proletariats", wie es hier hieß.Das tun wir auch am naechsten Morgen, trotz Stromausfall.
Sonntag Abend: der Muezzin ruft, Menschenmassen strömen aus orthodoxen Kirchen und alle Klamottenlaeden haben auf.

2
Weiter geht es Richtung Tirana. Die Strassen gesäumt von Tankstellen und Autowaschangeboten. Dann wird die Bundesstraße auf einmal zur Autobahn, mit klarem Hinweisschild, dass Fahrrad fahren hier verboten ist. Unschlüssig stehen wir am Straßenrand und wissen nicht wie weiter, als plötzlich ein Polizeiauto neben uns hält, und uns versichert wird, es sei ok, wir können ruhig weiterfahren, also machen wir das auch (die Polizei scheint generell sehr nett zu sein). Die AutofahrerInnen sind alle sehr rücksichtsvoll, wir müssen nur manchmal aufpassen auf fehlende Gullideckel.

3
In Tirana verbringen wir ein paar wunderbare Tage in einem Hostel. Soziale Batterien auffüllen, naechtelange politische Diskussionen mit den locals, reife Mandarinen immer direkt vom Baum pflücken, Raki. Tirana wirkt wie ein riesiger Marktplatz. Fancy Shops und davor jemand der versucht mit dem Verkauf von ein paar Bohnen und Taschentüchern zu überleben. Moscheen und Statuen von Mutter Theresa. Es gibt sehr viel sichtbare Armut, aber scheinbar viel mehr Inklusion im öffentlichen Raum, alle scheinen am Markt teilnehmen zu können.

4
Wir machen uns wieder auf in die Berge, über Elbasan Richtung des Ohridsees, eine der aeltsten Seen der Erde. Unterwegs treffen wir drei Bauwagen- Platz- Leute mit ihren Wohnkisten (Trucks) auf dem Weg nach Griechenland zum überwintern und können uns abends mit unserem Zelt zu ihnen stellen.
Am Ohridsee 3 Uhr morgens:die Fischer fahren mit ihren Booten raus auf dem See zum fıschen. Einer der Söhne, geschaetzt 9 Jahre alt quatscht mit uns flissend Englisch als die Boote wieder zurück kommen. Spaeter werden die Fische in Aquarien am Strassenrand verkauft.

5
Albanien gehört zu den Favourites auf unserer Reise.Alles bewegt sich. Die Gastfreundschaft (besa) ist aussergewöhnlich (Albanien ist eines der wenigen Laender, in denen nach dem zweiten Weltkrieg mehr Juden lebten als vorher).Es gibt überall hervorragnden, günstigen Kaffee und Dessertlaeden! Wenn die extreme Umweltverschmutzung nicht waere, würde die Landschaft auch mehr hermachen.

 


in Shkodra

Austellung zu den Opfern des Regimes von Enver Hoxha

in Tirana

Das frühere Museum zu Enver Hoxha

Küchendeko im Hostel

in den Bergen

gemalte Werbung


Esel mit Tankstelle
einer der vielen Bunker aus den kommunitischen Zeiten

am Ohridsee







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