Sonntag, 22. März 2015

NZ: Westcoast of the Southern Alps

1 Die Westküste von Süden nach Norden. Gefürchtet unter Radfahrenden wegen der heftigen (Gegen-)Winde und Regenfälle. Wir haben tatsächlich durchweg wunderbares Wetter um diese grandiose Landschaft voll zu genießen. Ein Mix aus alpinen Bergen und Regenwald. Tai Poutini Nationalpark. Gletscher und gletscherblaue Flüsse. Von Greymouth nach Westport eine tropische Küstenstraße, mit Pinguinen und skurrilen Felsformationen. Nur ganz schwach besiedelt.

2 Und Sandfliegen. Sie sammeln sich direkt nach Zeltaufbau unter dem Dach des Außenzeltes. Hunderte. Ihre Bewegungen klingen wie Nieselregen. Wir essen teilweise im Zelt um uns vor den Stichen zu schützen und haben durchweg lange Kleidung an, Insektenschutzmittel etc. Es hilft nichts. Die Viecher fallen bei jedem Wasch-Versuch, bei kleinen Pausen, in den 5 Minuten in denen wir vom Rad absteigen und uns schnell lange Hosen anziehen wollen. Er hat die Beine voller roter Punkte, die wochenlang jucken. Sie bekommt große Beulen, geschwollene Knöchel von jedem neuen Biss. Es gibt die Maori-Sage, dass die Sandfliegen von Göttern an die schönsten Orte geschickt wurden, damit die Menschen dort nicht zu lange verweilen und diese Orte zerstören.

3 Wir treffen auf der Route viele andere Radfahrende: Ein Paar aus der Schweiz, die seit 5 Jahren mit dem Rad unterwegs sind und zwischendurch ein Kind bekommen haben, dass im Anhänger mitfährt. Ein Paar aus England, Südkorea, Niederländer, Basken etc. Viele Menschen, die auch länger mit dem Rad unterwegs sind.

4 Gastfreundschaft: Mehrfach bekommen wir von anderen Touristen Snacks unterwegs geschenkt. Wir übernachten bei einem alten Mann, über warmshowers, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den ganzen Sommer über Radfahrende zu beherbergen, einfach so, kostenlos. In Westport sind wir gerade mit dem Einkaufen fertig, als ein anderer älterer Mann auf einem Tourenrad vorbei kommt, uns anspricht und uns einfach zu sich nach Hause einlädt. Es gibt wunderbares Essen und stundenlange Gespräche über Fahrräder, Material, Touren.

Gates of Haast

Sandflies, bereit zum Angriff

morgens dampft der Regenwald
Radweg durch den Regenwald zum Fox-Gletscher







Pancake-Rocks bei Punkaiki






Samstag, 21. März 2015

NZ: Mount Aspiring National Park

1 Es wurde ein neues Lebensmittel im Supermarkt entdeckt: Trockenmilch. Zuerst mit Skepsis betrachtet,ist das Pulver zum festen Bestandteil der Einkaufsliste geworden. Günstiger als Frischmilch, leichter, und vor allen Dingen besser verschließbarer (Milch wird hier in Plastikkanistern verkauft, die sich nach dem öffnen nicht wieder fest verschließen lassen, das riecht "lecker" in der Radtasche!). Außerdem haben wir erfahren, dass hier im Winter generell Milch, die aus Milchpulver zurückgewonnen wurde verkauft wird, da die Milchkühe nicht den Winter durch gemolken werden. Je nach angezapften Fluss schmeckt dann auch die Milch immer wieder etwas anders.

2 Wir sind durch den Mount Aspiring National Park gefahren, waren ein bisschen wandern/bergsteigen mit übernachten in einer Hütte und Aufstieg auf dem Mount Armstrong (2174m) am nächsten Morgen. Super schön. Leider mit den Nachwirkungen, dass wir tagelang kaum unsere Beine über unsere Räder schwingen konnten, geschweige denn schmerzfrei bergab laufen können.

3 In den südlichen Alpen Neuseelands leben die Kea, eine seltene Art von Bergpapageien, die sehr neugierig und intelligent sind. Die Türen der Berghütten müssen gut verschlossen werden, da die Vögel gerne Wanderschuhe klauen. Bei Sonnenuntergang mitten auf dem Berg eine Stunde von ca. 5 Kea umringt zu werden ist ganz schön faszinierend.

Lake Hawea

Lake Wanaka
Cameron Flat Campen

Aufstieg

Kea Fotosession




Mount Brewster Hut

Bei Sonnenaufgang los...

Morgens halb 10 auf dem Mount Armstrong

Blick auf den Brewster Gletscher mit Gletschersee

Freitag, 13. März 2015

NZ, around the mountains from Te Anau to Wanaka

1
Also, das mit dem bloggen geht hier nicht immer so flüssig, da wir zum Teil in recht einsamen Gegenden unterwegs sind, in denen wir Probleme haben, Lebensmittel und Internetzugang zu finden .

Die Kamera hat leider im Regen ihren Geist aufgegeben, deswegen müssen gerade die Smartphones herhalten...

2
Wir waren zwischen den Bergen bei den "Mavora Lakes" unterwegs, eine wunderschöne karge Landschaft, ca. 100 Kilometer auf Schotterstraßen.
Nachts hat eine Ratte ein Loch in die nagelneuen, wasserdichten Radtaschen gebissen. Wir haben Flüsse durchquert, um dabei einzelne Schuhe im Wasser zu verlieren und diesen schreiend hinterher zu hechten, da es doch die einzigen Schuhe sind, die wir haben. (Das mit den nassen Schuhen scheint zur Gewohnheit zu werden). Um wieder in die Zivilisation zu kommen, haben wir ein altes Dampfschiff über den Lake Wakatipu genommen.

3
Dann ging es weiter über die "Crown Range Road" nach Wanaka, eine der höchsten asphaltierten Straßen Neuseelands. Wir schieben halt gerne. Dafür das alles bei wunderschönen Wetter.

Eyre Mountains

Abends am Mavora Lake


Mavora Lakes

Das ganze Seeufer voller verrückter Pilze



Furtdurchquerung




abends am Lake Wakatipu



Das Werk der Ratte


auf der Crown Range Road


Montag, 2. März 2015

NZ: Fiordland

Fiordland National Park, ein Riesengebiet, einer der regenreichsten Regionen der Erde, voll von fiesen Sandflys, deren Bisse/Stiche länger und gemeiner jucken als die von Mücken. Und für viele Menschen eine der schönsten Gegenden der Welt.

Wir fahren über Te Anau die Milford Road in den Milford Sound, der einzige der Fiorde, der über eine Straße zugänglich ist. 120 km rein, 120 km raus, no exit. Ein Unterfangen für mehrere Tage, für die es eigentlich einen guten Wetterbericht gab.
Aber, wie schon gesagt: regenreich. Es ist ja nicht so, dass wir nicht teure Regenkleidung anhätten. Aber der Wassersäule hält nichts stand.
Wir fahren durch Regenwolken hindurch. Von steilen Wänden hoher Berge fließt Wasser in tausenden kleiner Wasserfälle. (Man entschuldige die Dichte an Wasserfallfotos). Dasselbe an unseren Beinen, Armen, etc. Mit nasser Unterwäsche kann man auch prima stundenlang Rad fahren. Und nasse Schuhe machen dann so lustige Geräusche.

Im Milford Sound machen wir eine Rundfahrt. Und ja, die ganze Landschaft ist tatsächlich sehr beeindruckend. Insidertipp: An dem Schornstein so eines Schiffes kann man sich prima aufwärmen. Nun wollten wir die Milford Road natürlich wieder zurück fahren, am liebsten per Bus, die können/wollen uns allerdings nicht mitnehmen. Dafür dürfen wir unsere Räder in den Campervan von einer netten Familie quetschen und 70 km wieder mit zurück fahren, trampen ist toll.

Campen am Lake Te Anau


Campen am Lake Gunn
Auf dem Weg zum Milford Sound

Die Straße sind wir hochgefahren, von einer Wolke gejagt
Räder in Wolke (eigentlich Aussichtspunkt)

Milford Sound mit Wasserfällen
Milford Sound


Wasserfall, Wasser, Wasser







NZ: Southland

Southland, es wird hügeliger. Auch dünn (wenig Menschen, viele Schafe) besiedelt, teilweise finden wir nicht genügend Supermärkte um einzukaufen und mit dem Rad ist es schwierig, Essen für mehr als 2-3 Tage mitzunehmen.

Je dünner besiedelt, umso teurer die Lebensmittel. Käse, Butter, Milch sind sehr teuer. Kartoffeln auch, aktuell gibt es einen nationalen Kartoffelmangel. Morgens essen wir tatsächlich Haferflocken mit heißen Wasser und Rosinen, und Kaffee. Mittags oft eine Art Toastbrot mit Avocado, die hier wächst und deshalb oft recht günstig ist. Abends viel Pasta oder Reis mit Gemüse. Zwischendrin Äpfel, Bananen und Budget-Cookies.

Wir campen generell viel "wild" oder auf günstigen Campsites von der Naturschutzbehörde auf denen es Toiletten gibt, aber keine Duschen. Wir waschen uns an Flüssen und öffentlichen Toiletten, dort füllen wir auch unsere Trinkwasservorräte auf.


Mitten auf einer Straße zwischen den Bergen hält uns auf einmal ein Farmer an und fragt uns ob wir nicht Bock hätten gegen Kost und Logis ein Dach zu streichen? Klar haben wir Bock. Also sitzen wir die nächsten zwei Tage auf einem Wellblechdach (wie die meisten Dächer hier) und malern mit Pinsel und Farbroller und dürfen uns aus dem Garten bedienen. Auf einer Farm mit ca 5000 Schafen und super ausgebildeten Hütehunden. Und einen super netten Farmer.

am Strand von Monkey Island



wenn die Schafe umgetrieben werden, müssen Autos warten


Pinke Kartoffeln und co aus dem Garten

Borlandsaddle

NZ, The Catlins

Die Catlins, ein Naturschutzgebiet im Südosten der Südinsel Neuseelands, bekannt für großartige Buschwälder, Wasserfälle, seltene Vogelarten und Strände mit Pinguinen, Seelöwen und Delfinen.

Dafür ist die Infrastruktur eher rar: Keine Supermärkte, die Dörfer mit wenigen Häusern versorgen sich teilweise mit Regenwasser, Trinkwasser müssen wir abkochen, Toiletten mit Spülung sind auch eher selten, teilweise geht es kilometerlang über unbefestigte Straßen. Die Vögel zwitschern wie verrückt.

Wir genießen kleine "walks" durch den Busch, "the lost Gypsy "- ein Wundermärchenland aus ganz vielen sich drehenden und bewegenden Spielzeugen und Klimbim aus recycelten Materialien, wandern am Meer und Wasserfällen herum. Pinguine sehen wir trotz frühem Aufstehen keine, dafür winzige Hector-Delfine. Ganz schön hübsch, das alles.

Papatowai

Papatowai

bei "the lost Gypsy"
The lost gypsy

Regen und trotzdem schöne Aussicht


Mc Lean Falls

früh am Morgen in Curio Bay

versteinerter Urzeit-Wald am Curio Bay

Waldaussicht

Muscheldino?
Purakaunui Bay

Purakaunui Falls


Wanderweg durch den Busch