Indonesien. Der größte Inselstaat der Welt, unglaubliche 240 Mio. Einwohner, super viele einheimische Sprachen und verschiedene Völker.
Wir landen ersteinmal in Bali, weil die Flüge dorthin dann am günstigsten
waren und die Visaangelegenheiten mit Indonesien nicht so einfach...
1 Einer der
stressigsten Flüge überhaupt: Wir können nicht eingecheckt werden,
weil wir kein Ausreiseticket aus Indonesien haben. Sehr ungünstig,
da wir noch gar nicht wissen wie und wohin wir ausreisen wollen. Also
versuchen wir über das langsame Flughafen Wifi noch schnell ein
Fähr-Ticket von einer kleinen indonesischen Insel nach Singapur zu
buchen, erst bei der dritten Fährgesellschaft gelingt die
Onlinebuchung.
Die Uhr tickt.
Dann steht auf dem
E-Ticket nichts von Singapur drauf. Die jungen Mitarbeiterinnen sind
sich unsicher, ob sie das so gelten lassen können. Eine ältere
Mitarbeiterin wird geholt, die glücklicherweise den Namen des Hafens
von Singapur kennt und das Ticket gelten lässt. Kurz vor
Check-In-Schluss können wir also endlich eingecheckt werden. Dann
haben wir Übergewicht. Wegen Zeitmangel und aus Kulanz drückt die
zuständige Frau am Schalter beide Augen zu. Dann erste
Security-Kontrolle und Sie wird schon wieder für die
stichprobenartige Sprengstoffuntersuchung ausgewählt.
Die Uhr tickt.
Ausreisestempel,
dann zweite Securitykontrolle. 5 Min vor Boarding. Irgendetwas stimmt
nicht mit seinem Handgepäck. Der Officer packt unglaublich langsam
Artikel um Artikel aus dem Handgepäck und schickt es einzeln durch
den Scanner. Wir dürfen nicht helfen herauszufinden, was das Problem
sein könnte. Nach gefühlt ewigem Suchen endlich, das Ventil eines
Ersatzschlauches ist aus Metall und sah auf dem Scanner wie eine
potentielle Waffe aus. Den Schlauch dürfen wir mitnehmen. Das Boarding wird dann
doch um eine Stunde verschoben, die Flugzeuge verspäten sich weil
ein Vulkan auf Indonesiens gerade so viel Asche ausstößt, dass die
Sicht schlecht ist. Ca 3 Uhr morgens kommen wir dann endlich in Bali
an.
Wie immer holen wir
unsere Räder vom Sperrgepäck ab und fangen an, diese zusammen zu
bauen. Vorderräder einbauen, Bremsen neu justieren, Luft aufpumpen
etc. Das dauert im schläfrigen Zustand dann oft etwas mehr als 1
Stunde. Der Flughafen ist leer, dann kommt der Zollofficer zu uns und
meint: Sorry, ich glaub ihr müsst die Räder wieder auseinander
bauen, die müssen durch den X-Ray und passen sonst nicht durch.
Juhu. Sie baut dann mal wieder das Vorderrad aus, bis die Officers
Mitleid haben und meinen wir sollen es sein lassen. Sie klopfen ein
paar mal gegen das Metall, stellen fest, das wir weder Waffen noch
Drogen in unserem Rahmen transportieren und wünschen uns eine gute
Reise.
5 Uhr morgens, Kuta Beach ("Ballermann" der Australier): zwei abgerissene Radfahrer legen sich samt Rädern an den Strand schlafen.
2 Bali ist …
faszinierend und ernüchternd.
Überall Tempel, die
täglichen Opfergaben, filigranes Holz- und Steindekor. Ein seltsames De-ja-vu
setzt ein. Wir waren noch nie in Bali und doch kommt uns so vieles
bekannt vor, aus den Ostasien- Möbelläden in Deutschland und
Festivalständen.
Gerade als wir da sind, zelebrieren die balinesischen Hindus die Feste
Galingan und Kuningan, die die höchsten Feste ihres Kalender sind.
Vor allen Häusern stehen filigran geschmückte Bambusstehlen. Viele
Familien gehen in die großen Tempel Balis in traditioneller Kleidung
beten und veranstalten Zeremonien. Das ist schon alles sehr beeindruckend. An die häufige Sicht der hinduistischen „Hakenkreuze“können wir uns trotzdem nicht gewöhnen.
Bali wirkt durchkommerzialisert. Yogaresorts neben mit Plastiktüten verschmutzten
Flüssen. Eintritt zahlen für einen Spaziergang durch die Reisfelder. Zum ersten mal seit einem halben Jahr bezahlen wir etwas für eine feste Unterkunft, weil jeder
Quadratmeter dieser Insel besiedelt, kultiviert, bepflanzt zu sein
scheint (wir schaffen es tatsächlich einmal wild zu campen).
3 Wir fahren nach
Ubud, dem kulturellen Zentrum Balis und übernachten dort bei einer
Familie in einem Homestay. Das ist echt schön, ein typisch
balinesisches Familienhaus: Um einen tropischen Garten reihen sich
der Familientempel, Wohnhaus, Außenküche und Gästebungalows, die
Hühner laufen den ganzen Tag zwischen Papayabäumen umher.
Durch
Mandarinenplantagen, kleine Dörfer und unangenehmen Hunde geht es dann hoch auf den
Vulkan Gunung Batur. Smog zieht entlang der
Hänge die Berge hoch und verdeckt mögliche schöne Aussichten.
Kintamani, morgens 6 Uhr auf dem Morgenmarkt: Der Ort ist schwarz von Asche. Die Marktstände voller bunter Blüten und Körbchen, die Frauen kaufen die Opfergaben für den Tag ein.
Auf Bergkämmen entlang fahren wir eine schöne Strecke zur
Nordküste, um an einem skurrilen Ort namens Lovina Beach für zwei Tage zu verweilen. Dort erleben wir zum ersten Mal unangenehmes Pushertum.
Auf dem Weg Richtung
Java kommen wir an dem West Bali
National Park vorbei. Unglaublicherweise finden wir tatsächlich einen Platz zum wild campen, fast am Meer. Abends wird von den Muslimen Idul Fitri zelebriert. Die Party geht die ganze Nacht. Am Nächsten Morgen beginnt dann das Kuninganfest der Hindus.
Am nächsten Tag machen wir eine Schnorcheltour bei der Mengajanan Insel, die zum National Prak
gehört. Und das ist dann wirklich spektakultär. Rund
um die Insel sind viele weltweit einzigartigen Korallenarten zu
sehen und jede Menge bunter Fischschwärme.
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Auf dem Weg zum Batur-Vulkan |
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Hausschmuck zum Galingan und Kuninganfest |
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Plakate gegen ISIS |
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Prozession in einem Dorf |
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Opfergaben, irgendwann im Laufe des Tages |
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Outfit zur Tempelbesichtigung |
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Prozession an Kuningan |
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Tempel auf der Menjanganinsel |
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Statue in Gilimanuk |
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Gratulation zu hinduistischen und islamischen Feiertagen |