Mittwoch, 12. August 2015

Indonesia: Bali


Indonesien. Der größte Inselstaat der Welt, unglaubliche 240 Mio. Einwohner, super viele einheimische Sprachen und verschiedene Völker.
 
Wir landen ersteinmal in Bali, weil die Flüge dorthin dann am günstigsten waren und die Visaangelegenheiten mit Indonesien nicht so einfach...

1 Einer der stressigsten Flüge überhaupt: Wir können nicht eingecheckt werden, weil wir kein Ausreiseticket aus Indonesien haben. Sehr ungünstig, da wir noch gar nicht wissen wie und wohin wir ausreisen wollen. Also versuchen wir über das langsame Flughafen Wifi noch schnell ein Fähr-Ticket von einer kleinen indonesischen Insel nach Singapur zu buchen, erst bei der dritten Fährgesellschaft gelingt die Onlinebuchung.

Die Uhr tickt.

Dann steht auf dem E-Ticket nichts von Singapur drauf. Die jungen Mitarbeiterinnen sind sich unsicher, ob sie das so gelten lassen können. Eine ältere Mitarbeiterin wird geholt, die glücklicherweise den Namen des Hafens von Singapur kennt und das Ticket gelten lässt. Kurz vor Check-In-Schluss können wir also endlich eingecheckt werden. Dann haben wir Übergewicht. Wegen Zeitmangel und aus Kulanz drückt die zuständige Frau am Schalter beide Augen zu. Dann erste Security-Kontrolle und Sie wird schon wieder für die stichprobenartige Sprengstoffuntersuchung ausgewählt.

Die Uhr tickt.

Ausreisestempel, dann zweite Securitykontrolle. 5 Min vor Boarding. Irgendetwas stimmt nicht mit seinem Handgepäck. Der Officer packt unglaublich langsam Artikel um Artikel aus dem Handgepäck und schickt es einzeln durch den Scanner. Wir dürfen nicht helfen herauszufinden, was das Problem sein könnte. Nach gefühlt ewigem Suchen endlich, das Ventil eines Ersatzschlauches ist aus Metall und sah auf dem Scanner wie eine potentielle Waffe aus. Den Schlauch dürfen wir mitnehmen. Das Boarding wird dann doch um eine Stunde verschoben, die Flugzeuge verspäten sich weil ein Vulkan auf Indonesiens gerade so viel Asche ausstößt, dass die Sicht schlecht ist. Ca 3 Uhr morgens kommen wir dann endlich in Bali an.

Wie immer holen wir unsere Räder vom Sperrgepäck ab und fangen an, diese zusammen zu bauen. Vorderräder einbauen, Bremsen neu justieren, Luft aufpumpen etc. Das dauert im schläfrigen Zustand dann oft etwas mehr als 1 Stunde. Der Flughafen ist leer, dann kommt der Zollofficer zu uns und meint: Sorry, ich glaub ihr müsst die Räder wieder auseinander bauen, die müssen durch den X-Ray und passen sonst nicht durch. Juhu. Sie baut dann mal wieder das Vorderrad aus, bis die Officers Mitleid haben und meinen wir sollen es sein lassen. Sie klopfen ein paar mal gegen das Metall, stellen fest, das wir weder Waffen noch Drogen in unserem Rahmen transportieren und wünschen uns eine gute Reise.

5 Uhr morgens, Kuta Beach ("Ballermann" der Australier): zwei abgerissene Radfahrer legen sich samt Rädern an den Strand schlafen.


2 Bali ist … faszinierend und ernüchternd.

Überall Tempel, die täglichen Opfergaben, filigranes Holz- und Steindekor. Ein seltsames De-ja-vu setzt ein. Wir waren noch nie in Bali und doch kommt uns so vieles bekannt vor, aus den Ostasien- Möbelläden in Deutschland und Festivalständen.

Gerade als wir da sind, zelebrieren die balinesischen Hindus die Feste Galingan und Kuningan, die die höchsten Feste ihres Kalender sind. Vor allen Häusern stehen filigran geschmückte Bambusstehlen. Viele Familien gehen in die großen Tempel Balis in traditioneller Kleidung beten und veranstalten Zeremonien. Das ist schon alles sehr beeindruckend. An die häufige Sicht der hinduistischen „Hakenkreuze“können wir uns trotzdem nicht gewöhnen. 

Bali wirkt durchkommerzialisert. Yogaresorts neben mit Plastiktüten verschmutzten Flüssen. Eintritt zahlen für einen Spaziergang durch die Reisfelder.  Zum ersten mal seit einem halben Jahr bezahlen wir etwas für eine feste Unterkunft, weil jeder Quadratmeter dieser Insel besiedelt, kultiviert, bepflanzt zu sein scheint (wir schaffen es tatsächlich einmal wild zu campen).


3 Wir fahren nach Ubud, dem kulturellen Zentrum Balis und übernachten dort bei einer Familie in einem Homestay. Das ist echt schön, ein typisch balinesisches Familienhaus: Um einen tropischen Garten reihen sich der Familientempel, Wohnhaus, Außenküche und Gästebungalows, die Hühner laufen den ganzen Tag zwischen Papayabäumen umher.

Durch Mandarinenplantagen, kleine Dörfer und unangenehmen Hunde geht es dann hoch auf den Vulkan Gunung Batur. Smog zieht entlang der Hänge die Berge hoch und verdeckt mögliche schöne Aussichten. 

Kintamani, morgens 6 Uhr auf dem Morgenmarkt: Der Ort ist schwarz von Asche. Die Marktstände voller bunter Blüten und Körbchen, die Frauen kaufen die Opfergaben für den Tag ein.

Auf Bergkämmen entlang fahren wir eine schöne Strecke zur Nordküste, um an einem skurrilen Ort namens Lovina Beach für zwei Tage zu verweilen. Dort erleben wir zum ersten Mal unangenehmes Pushertum.

Auf dem Weg Richtung Java kommen wir an dem West Bali National Park vorbei. Unglaublicherweise finden wir tatsächlich einen Platz zum wild campen, fast am Meer. Abends wird von den Muslimen Idul Fitri zelebriert. Die Party geht die ganze Nacht. Am Nächsten Morgen beginnt dann das Kuninganfest der Hindus. 
Am nächsten Tag machen wir eine Schnorcheltour bei der Mengajanan Insel, die zum National Prak gehört. Und das ist dann wirklich spektakultär. Rund um die Insel sind viele weltweit einzigartigen Korallenarten zu sehen und jede Menge bunter Fischschwärme. 

Auf dem Weg zum Batur-Vulkan

Hausschmuck zum Galingan und Kuninganfest


Plakate gegen ISIS

Prozession in einem Dorf

Opfergaben, irgendwann im Laufe des Tages

Outfit zur Tempelbesichtigung

Prozession an Kuningan

Tempel auf der Menjanganinsel

Statue in Gilimanuk

Gratulation zu hinduistischen und islamischen Feiertagen
 




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