Donnerstag, 13. August 2015

Indonesia: Jawa Timur 1


1 Java into your face. Was für eine Insel. Schlappe 150 Mio Einwohner. Alle busy, immer irgendwohin unterwegs, primär auf Rollern, zu zweit, zu dritt, zu fünft. Kleine Kinder fahren Motorroller mit noch kleineren Geschwistern, Babies werden auf Mopeds sogar gestillt. 

2 Wir sind Weiße. Bulai. Und haben außerdem komische Haare/Bart und sind mit dem Rad unterwegs, durch viele Dörfer die dann doch sehr selten Europäer sehen. Was für eine Attraktion. Überall "Hello Mister"- Rufe, small talk, mehrfach am Tag werden wir für Fotos angefragt. Der Bart, der Bart: "What kind of medicine do you use Mister?"

3 Die andere Seite ist: Weiße Haut ist ein Schönheitsideal (nicht nur) in Indonesien. Menschen im TV, Werbung, auf Plakaten haben alle hellere Haut als die Durchschnittsbevölkerung. Im Drogeriemarkt findet sich nicht eine einzige Gesichtcreme ohne Aufheller, die ganzen bekannten Kosmetikmarken aus Europa bieten in Asien ihre Produkte an, nur mit dem Zusatz "fair and lovely", "brightening", "extra whitening body lotion". Auch für Männer. Die Werbung dazu ist dementsprechend krass, da waschen sich Menschen den dunklen Teint ab.

4 Die Menschen sind unglaublich herzlich und gastfreundlich. Wir werden von der Straße weg (vehement) in Häuser zum Übernachten eingeladen. Dürfen bei der Polizei auf dem Gelände schlafen, und werden (wieder ohne Widerrede) noch zum Abendessen eingeladen. Bekommen dann noch gebatikte Stoffe geschenkt. Oft ist uns das schon unangenehm, so reichlich beschenkt zu werden.

5 In Madiun besuchen wir, über unsere Gastgeberin organisert, zwei Schulen und erzählen etwas über unsere Reise und das Leben in Deutschland. Alle tragen Schuluniform (die am besten noch mit der Farbe des Schulgebäudes korrespondiert, ein Meer aus violett). LehrerInnen und SchülerInnen nennen sich beim Vornamen, es wird viel gelacht. Auch da müssen wir natürlich essen, essen, essen. Die Spezialität der Stadt, der Region etc. Gut, das die Indonesische Küche so vegetarier- freundlich ist. Und natürlich werden die smartphones gezückt: "Miss, do you have Twitter, Facebook, Instagramm?"

6 Wir haben uns an den indonesischen Rhytmus gewöhnt. Versuchen mit dem Ruf des Muezzins auf zu stehen (spätestens 5 Uhr), fahren möglichst früh los, um in den noch eher kühleren Tagesstunden ein paar Kilometer zu machen. Weniger Smog gibt es morgens leider nicht, da alle unterwegs sind und/oder alle vor ihren Häusern fegen und das zusammengefegte (Laub, Müll) verbrennen. 

Polizeischilder werden mit Werbung finanziert


Monument in Malang. Indonesier versuchen den Riesen,
die Kolonialherren aus den Niederlanden zu besiegen.


je bunter das Haus, umso besser


Markt, links im Bild Werbung: Level up your skin glow

Rujak-soße kurz vor dem Mörsern. Grüne Bananen samt
Samen und Schale werden mit Kokosnusszucker
Erdnüssen, Limetten und Chillies zerstoßen

geschmückter Dorfeingang von einer Landstraße aus


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