Mittwoch, 10. Dezember 2014

Türkiye

1
Grenzen: 5 Mal müssen wir unseren Pass vorzeigen. Dazwischen überqueren wir den Evros, der von geschaetzt 17-jaehrigen Soldaten mit ordentlich Waffen dabei bewacht wird. Die Aussengrenzen der EU sind spürbar. Nach dem letzten Grenzposten treffen wir dann zwei Leute aus Frankreich mit ihrem Muli und Esel. Und, was macht ihr denn so? ''Wir sind die letzten 3 Jahre mit unseren Tieren von Frankreich bis nach Tadschikistan ins Pamir-Gebirge gelaufen. Eigentlich wollten wir sie dort frei lassen, aber das hat nicht geklappt, deswegen laufen wir jetzt wieder zurück. Aber wir sind in der Türkei auch viel per Anhalter gefahren, es gab einige LKW's die uns samt Muli und Esel mitgenommen haben.''

2
Keşan: ist die erste grössere Stadt nach der Grenze. Es regnet und wir suchen eine Unterkunft. Als wir Leute fragen, ob sie etwas günstiges kennen, laden uns spontan zwei Studenten ein, bei ihnen in der WG zu übernachten. Das ganze war dann ein sehr netter Abend in diversen WG's mit Pizza und Kuchen und vielen Menschen die uns ankucken, sich aber nicht trauen mit uns Englisch zu sprechen. Ausserden haben wir vom lokalen Fahrradclub zwei Warnwesten mit einer türkischen Flagge und dem Logo des Clubs geschenkt bekommen.

3
Kurz nachdem wir aus Keşan losgefahren sind werden wir schon wieder von der Strasse geholt von einem Wachmann einer Textilfabrik der uns mit schwarzen, heissen Tee abfüllt und wunderbar konsequent mit uns türkisch spricht. Super nett. Der Tee war wichtig denn dieser Tag ist wohl der haerteste unserer ganzen Reise. Nebel, eiskalter Regen, Gegenwind. Neben dem Regen spritzen uns LKW's mit Schlamm voll. Dann werden die Strassen eng wegen einer Baustelle und Sie hat ihren ersten ''Umfall'', da sie einem LKW ausweichen will und erstmal im Strassengraben landet. Als wir dann so richtig nass sind, die Finger taub und die naechste Stadt immer noch nicht in Sicht, hat Er zum erstenmal mit den neuen Schwalbe Marathon Plus Reifen einen Platten. Stunden spaeter finden wir tatsaechlich bezahlbares Hotel

4
Weiter gehts dann die naechsten Tage am Marmarameer. Aber irgendwie sind die Staedte betonlastig und grau, die Landschaft wenig ansprechend, kurz gesagt sicher kein Highlight der Türkei (die an sich sonst viele Highlights bereit haelt). Wir wollen nur noch schnell nach İstanbul.

5
Wir schaffen es bis Avcılar, was offiziell schon zu İstanbul gehört. Dann müssen wir schweren Herzens aufgeben, nachdem wir in dem extrem krassen Verkehr (4 spurig, Autos und suizidale Busse schneiden permanent von links und rechts) mehrfach unserer Ansicht nach kurz dem Tode nah waren oder zumindest einer Querschnittslaehmung. Wir Feiglinge entscheiden uns also unsere Raeder mit in einen Bus und dann in die Metro mitzunehmen. Der Busfahrer faehrt und stoppt extrem schnell waehrend er telefoniert waehrend er uns das Wechselgeld rausgibt waehrend er...
İn der İnnenstadt fahren wir dann noch etwas Rad bzw. schieben es und lassen uns mehrfach von sehr netten Menschen helfen, den Weg bis zu unserem Hostel zu finden.

6
Nach 5491km, 15 Laendern und fast genau 4 Monaten sind wir endlich in İstanbul angekommen.


wenn Du gerne sehen würdest, wo es hingeht aber...

sorry, aber so sah es grösstenteils am Marmarameer aus

schlechtes, aber euphorisches Ankuftsbild auf der Atatürkbrücke

3 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch aus der Pfalz und Hos geldiniz in der (für mich ;)) schönsten Stadt der Welt.

    AntwortenLöschen
  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  3. So auf ein fünftes Mal den versuch den Kommentar zu schreiben.
    Danke für die Lieben Grüße.
    Frohes Fest und einen guten Rutsch
    Lg Michael, Max und Tanja

    AntwortenLöschen