Mittwoch, 12. November 2014

Crna Gora

Montenegro macht seinen Namen alle Ehre. Bevor wir uns allerdings in die Bergregionen stuerzen, machen wir erst einmal eine Woche Pause in einem kleinen Ort namens Lepetane, gleich an der Bucht von Kotor. Wir werden liebevoll mit Mandarinen und Grapefruits aus dem Garten der Hausherrin versorgt, schauen uns Kotor und Tivat an, aber legen ansonsten mal ein paar Tage die strapazierten Beine hoch.

Als wir weiter ziehen geht es dann gleich mal 20 km in Serpentinen den Berg hoch, mit tollen Ausblicken ueber die Bucht von Kotor. Alles sehr einsam, doch treffen wir unterwegs einen Weltumradler aus Costa Rica, der seit 2 Jahren unterwegs ist, und spaeter noch einen Schweizer, der unglaubliche 160km pro Tag radelt. Da sind wir entspannter unterwegs.

Als wir quasi endlich am Nationalpark des Berg Lovcen angekommen sind, sind da auf einmal jede Menge Armeefahrzeuge und Soldaten mit einer Art Gulaschkanone. Wir werden angehalten und eingeladen, mit ihnen bei einem Teller Bohnensuppe zu feiern.Was es denn zu feiern gibt? Vor 70 Jahren haben die Mitglieder der lokalen Blaskappele aus Tivat Instrumente von den Faschisten geklaut, diese den Berg hochgeschleppt, und dort ein Konzert fuer die Partisanen gegeben und sich ihnen dann angeschlossen. Dieses Konzert wird als wichtiges Ereignis im Widerstand der Montegriner gegen die Faschisten gefeiert.

Weiter geht es immer wieder bergauf und bergab durch die Berglandschaft, Cetinje, und dann entlang des Skadarsees durch eine bunte Herbstlandschaft, die oft aus gelb gefaerbten Granatapfelstraeuchern mit aufgeplatzten Granataepfeln besteht. Wieder Niemandsland. Sehr kleine Doerfer, und viel mehr sichtbare Armut als an der Kueste Montenegros.Wir haben uns etwas in der Strecke verschaetzt und so fahren wir ca. 1 Stunde in voelliger Dunkelheit nicht beleuchtete, einsame, schmale Bergstrassen entlang, bis wir endlich in Virpazar ankommen.

Auch am naechsten Tag geht es nach ersten Startschwierigkeiten- ein Rudel von 5 Hunden moechte uns gerne begleiten- weiter ueber Bergstrassen, immer mit Aussicht auf den Skadarsee, teilweise durch beeindruckende alte Kastanienwaelder und zunehmend montegrinisch/albanischen Doerfer bis an die albanische Grenze und von da nach Shkodra in Albanien.


Lepetane

Kotor

Bucht von Kotor von unten...

...und von oben




wir sind echt weit oben...

Skadarsee am Abend






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