Grenzprozeduren erfolgreich überstanden. Nach 10 Monaten Radfahren
im Süden dieser Welt das erste Mal wieder Rechtsverkehr. Auf einmal
gibt es Baguettes am Straßenrand, ein Erbe der französisches
Kolonialherrschaft. Ansonsten gibt es nicht mehr viel. Es gibt ewig
weite Reisfelder, gut asphaltierte Hauptstraße, aber die
Supermärkte, Tankstellen mit Minimarts und co sind verschwunden,
genau so wie die vielen übergewichtigen Schulkinder, die Thailands
Straßenbild oft kennzeichnen. In den kleinen Dörfern wird am
Straßenrand alles was kreucht und fleucht verkauft: Frittierte
Spinnen, Schlangen, Würmer, Frösche, Ameisen, Heuschrecken. In
Sachen Eiweißzufuhr ist das ja auch eine recht umweltfreundliche
Sache. Das Essen der Zukunft. Später geht uns dann auf, dass
Insekten auch eine eine günstige Variante der
Nahrungsmittelbeschaffung sind.
Kambodscha gehört immer noch zu den 30 ärmsten Ländern der Welt,
trotz starken Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren. Als Währung
werden US-Dollar genutzt, so wie statt Münzen die Landeswährung
Riel. Was uns als erstes auffällt: Die Lebensmittelpreise sind
unglaublich hoch. Das fängt mit dem Trinkwasser an. In Thailand
haben wir unsere Flaschen immer an Trinkwasserautomaten aufgefüllt,
wo das Wasser mit Osmosefiltern und UV-Licht gereinigt wird. Für 1
Liter Trinkwasser haben wir so ca. 2,5 Eurocent bezahlt. Hier gibt es
diese öffentlichen Automaten nicht. Es gibt auch keine Supermärkte,
die günstiges Trinkwasser als Eigenmarke verkaufen. Wenn wir keine
20l -Gallonen kaufen wollen (können), sind wir auf Wasser in
Plastikflaschen angewiesen. Und das bekommen wir auch nach langem
Suchen nicht für weniger als 2-2,50 Dollar für 9 Liter. 1 Kilo Reis
kostet 0,75 $, 1 Kilo Weizenmehl 3,50$, 500g lokale Weizennudeln
kosten 2$, dagegen 500g importierte Hartweizenpasta aus Italien
1,70$, Kokosnussmilch genauso viel in Deutschland im Supermarkt.
Dabei handelt es sich nicht um Touristenpreise, sondern lokale
Marktpreise, die die Einheimischen genau so zahlen müssen. Der
Mindestlohn einer Näherin liegt übrigens um die 128$ im Monat.
Brutal.
First destination: Siem Reap. Auf einmal haben die Reisfelder und
ärmlichen Dörfer ein Ende und dann steht da dieses „München“.
Keine Hotelplatten, nur ein palastartiges Hotel nach dem nächsten.
(Da will Mensch gar nicht drüber nachdenken, wie viele locals dafür
ihre Häuser verlassen mussten?) Es gibt eine recht schöne
Flusspromenade, und auch jede Menge familiengeführte günstige
Guesthouses, in eines lassen wir uns nieder, um uns in Ruhe die
berühmten Tempelanlagen des alten Angkor Reiches anschauen zu
können. Die größten Tempelanlage der Welt. Das ist schon alles
sehr beeindruckend. Das schöne an der ganzen Sache ist eigentlich,
dass die Tempel mitten im Wald und parkähnlichen Anlagen liegen, und
mensch sich so stundenlang in der Natur und super vielen alten
Tempeln verlieren kann. Am besten gefällt uns der Ta Prohm Tempel,
(tomb raider lässt grüßen). Was auch auffällt: Wie auch schon in
den alten Tempeln in Indonesien gibt es hier sehr viele Skulpturen
und Reliefs von Apsaras, Nymphenfiguren, die unter anderem weibliche
Schönheitsideale darstellen sollen. Das spannende ist, dass obwohl
ca. 1000 Jahre alt, diese Figuren erstaunliche Ähnlichkeit mit
heutigen Plastikbrust-Schönheitsidealen haben: Die Brüste
unglaublich rund, groß, am Körper schwebend. Hach.
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Angkor Wat |
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die Apsara |
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im Bayon |
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im Bayon |
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Ta Prohm |
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Ta Phrom |
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Bayon |
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