Samstag, 14. November 2015

ព្រះរាជាណាចក្រកម្ពុជា (Kambodscha), 1


Grenzprozeduren erfolgreich überstanden. Nach 10 Monaten Radfahren im Süden dieser Welt das erste Mal wieder Rechtsverkehr. Auf einmal gibt es Baguettes am Straßenrand, ein Erbe der französisches Kolonialherrschaft. Ansonsten gibt es nicht mehr viel. Es gibt ewig weite Reisfelder, gut asphaltierte Hauptstraße, aber die Supermärkte, Tankstellen mit Minimarts und co sind verschwunden, genau so wie die vielen übergewichtigen Schulkinder, die Thailands Straßenbild oft kennzeichnen. In den kleinen Dörfern wird am Straßenrand alles was kreucht und fleucht verkauft: Frittierte Spinnen, Schlangen, Würmer, Frösche, Ameisen, Heuschrecken. In Sachen Eiweißzufuhr ist das ja auch eine recht umweltfreundliche Sache. Das Essen der Zukunft. Später geht uns dann auf, dass Insekten auch eine eine günstige Variante der Nahrungsmittelbeschaffung sind.

Kambodscha gehört immer noch zu den 30 ärmsten Ländern der Welt, trotz starken Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren. Als Währung werden US-Dollar genutzt, so wie statt Münzen die Landeswährung Riel. Was uns als erstes auffällt: Die Lebensmittelpreise sind unglaublich hoch. Das fängt mit dem Trinkwasser an. In Thailand haben wir unsere Flaschen immer an Trinkwasserautomaten aufgefüllt, wo das Wasser mit Osmosefiltern und UV-Licht gereinigt wird. Für 1 Liter Trinkwasser haben wir so ca. 2,5 Eurocent bezahlt. Hier gibt es diese öffentlichen Automaten nicht. Es gibt auch keine Supermärkte, die günstiges Trinkwasser als Eigenmarke verkaufen. Wenn wir keine 20l -Gallonen kaufen wollen (können), sind wir auf Wasser in Plastikflaschen angewiesen. Und das bekommen wir auch nach langem Suchen nicht für weniger als 2-2,50 Dollar für 9 Liter. 1 Kilo Reis kostet 0,75 $, 1 Kilo Weizenmehl 3,50$, 500g lokale Weizennudeln kosten 2$, dagegen 500g importierte Hartweizenpasta aus Italien 1,70$, Kokosnussmilch genauso viel in Deutschland im Supermarkt. Dabei handelt es sich nicht um Touristenpreise, sondern lokale Marktpreise, die die Einheimischen genau so zahlen müssen. Der Mindestlohn einer Näherin liegt übrigens um die 128$ im Monat. Brutal.

First destination: Siem Reap. Auf einmal haben die Reisfelder und ärmlichen Dörfer ein Ende und dann steht da dieses „München“. Keine Hotelplatten, nur ein palastartiges Hotel nach dem nächsten. (Da will Mensch gar nicht drüber nachdenken, wie viele locals dafür ihre Häuser verlassen mussten?) Es gibt eine recht schöne Flusspromenade, und auch jede Menge familiengeführte günstige Guesthouses, in eines lassen wir uns nieder, um uns in Ruhe die berühmten Tempelanlagen des alten Angkor Reiches anschauen zu können. Die größten Tempelanlage der Welt. Das ist schon alles sehr beeindruckend. Das schöne an der ganzen Sache ist eigentlich, dass die Tempel mitten im Wald und parkähnlichen Anlagen liegen, und mensch sich so stundenlang in der Natur und super vielen alten Tempeln verlieren kann. Am besten gefällt uns der Ta Prohm Tempel, (tomb raider lässt grüßen). Was auch auffällt: Wie auch schon in den alten Tempeln in Indonesien gibt es hier sehr viele Skulpturen und Reliefs von Apsaras, Nymphenfiguren, die unter anderem weibliche Schönheitsideale darstellen sollen. Das spannende ist, dass obwohl ca. 1000 Jahre alt, diese Figuren erstaunliche Ähnlichkeit mit heutigen Plastikbrust-Schönheitsidealen haben: Die Brüste unglaublich rund, groß, am Körper schwebend. Hach.

 


Angkor Wat

die Apsara



im Bayon

im Bayon

Ta Prohm


Ta Phrom

Bayon


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen