Donnerstag, 23. Juni 2016

Österreich, Deutschland: die letzten Kilometer

Österreich. Aller Ankündigungen zum Trotz gibt's hier keine Grenzkontrolle, zumindest für uns. Von nun an radeln wir easy an der Donau entlang, auf einem Radweg, der so breit ist, wie manche Hauptstraßen Myanmars.

In Wien dürfen wir uns ein paar Nächte am dortigen Wagenplatz ausruhen und entlang der Donau finden wir selbst in der schönen Wachau immer wieder Plätze zum wild campen. Ihm gehts leider nicht so gut, sodass er schonmal mit dem Zug nach Bayern zu einem Freund fährt, um sich etwas auszukurieren. So sind wir also fast zum Ende unserer gemeinsamen Reise noch ein paar Tage jeweils alleine unterwegs. Und auch das geht noch.


Auch an der Grenze Österreich/Deutschland gibt es keine Grenzkontrollen, hatte da Bayern nicht etwas anders verkündet? Exotisch aussehende Menschen marschieren einfach so über die Grenzbrücke über den Inn, (deutsch-österreichisches Feuerwehrfest mit Tracht mit Blasmusik) und kaum in Deutschland, ließ dann auch die Erblickung von Werbung für Veranstaltungen in deutscher Kultur (siehe Foto) nicht lange auf sich warten. Nach über 1,5 Jahren unterwegs fast ohne sexistische Werbung im öffentlichen Raum fällt sowas gleich viel stärker auf.

Das deutsche Verkehrsnetz überfordert unsere Navigationssysteme, es gibt ca. 15 verschiedene Möglichkeiten per Rad von Stuttgart nach Karlsruhe zu fahren und schon gibt es direkt mehr Stress- und Diskussionspotential, an jeder Kreuzung neu nach dem Weg schauen zu müssen. Regen und Hagelkörner, so groß wie wir sie noch nie gesehen haben geben dann auch der Regenkleidung den Rest, in München geht ein Bremskabel kaputt, am letzten Radfahrtag eine Gangschaltung. Es hat alles gepasst bis zum Schluss.

Dafür gab es vermisste Brezeln, Apfelschorle, Pflaumenstreuselkuchen. Käsespätzle. An der Grenze Bayern-Baden-Württemberg campen wir in einer Landschaft voller Störche ein letztes Mal, die letzten Nächte der Reise übernachten wir bei verschiedenen Freunden. Wiedersehensfreude.

Dann "Ankunft" oder eher Abschluss dieser Reise: Nach mindestens 28519 gemeinsam gefahrenen Kilometern durch 32 Länder. Und vielen Gedanken und Begegnungen von denen wir auf dieses Blog in den nächsten Wochen noch ein paar reflektieren werden.

Picknick an der Donau

nebliger Morgen an der Donau, neben einem Schiff gezeltet





endlich wieder deutsche Kultur

die letzte Nacht im Zelt

Hagel, gut dass wir Helme aufhatten

fast angekommen 1

der letzte Kilometer vor der Ankunft


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