Montag, 11. April 2016

Հայաստանի Հանրապետություն (Armenien) und საქართველო (Georgien)- eine Odyssee durch die Berge



Armenien und Georgien, nach der islamischen Republik Iran zwei Laender, die sich jeweils als erstes und zweites weltweit als christliche Laender deklariert haben. Zwei besondere Sprachen und Kulturen mit eigenem Alphabet und aeltesten Weinbautraditionen. Und zwei Lander mit Bergen, die es in sich haben.

Nichts mit feierlich Kopftuch abnehmen nach dem Iran, dafuer ist es zu kalt. Vier Paesse ueber 2000 m sind es bis zur Hauptstadt Yerevan. Viel langsamer als erwartet geht es die steilen Steigungen hoch. In den kleinen Dorflaeden gibt es fast nur Wurst, Alkohol und Suessigkeiten zu kaufen. Obst und Gemuese ist teure Mangelware, die meisten sorgen privat fuer den Winter vor.
Wir radeln zum wunderschoenen Kloster Tatev, durch einsame Doerfer ueber viel unbefestigte Wege.
Spaeter auf dem Hauptstrasse durch Armenien kommen uns Armeefahrzeuge und Panzertransporte entgegen. In Bergkarabach gibt es schon wieder Gefechte. Armenien befindet sich noch immer im Krieg mit Aserbaidschan, auch wenn mensch im Landesinneren wenig davon mitbekommt.

Als wir den dritten 2000er Pass erklommen haben geraten wir in einen Schneesturm. Wir koennen nichts mehr sehen, natuerlich gibt es Gegenwind mit fiesen Eiskristallen, an ein Vorankommen ist nicht zu denken, die naechsten Siedlungen kilometerweit weg. Uns reichts, wir trampen und haben extra unsere (einzigen) Warnwesten, die wir samt tuerkischen Logo in der Tuerkei geschenkt bekommen haben, vorsorglich nach links gedreht. Dem netten Mann, der uns dann in seinem Transporter mitnimmt, faellt es trotzdem sofort auf. Tuerkische Flagge geht natuerlich gar nicht, weist er uns gleich drauf hin. Super freundlich ist er trotzdem. Nachdem wir es heil den Berg herunter geschafft haben, halten wir an einer Kirche und zuenden Kerzen an, dann laesst er sich nicht davon abhalten uns auch noch Essen zu kaufen und Kaffee zu machen.

Und dann bei Yerevan steht er einfach da, wie aus dem nichts aus der Ebene gewachsen, unglaublich gross und maechtig: Der Ararat. Einer der imposantesten Berge, die wir je gesehen haben.

Wir sind froh, endlich in Yerevan zu sein und muessen uns erst einmal etwas erholen und ganz viel Obst, Gemuese, unglaublich leckeres Brot und lokalen Schafskaese essen. Ausserdem schauen wir uns das armenische Genozidmuseum an, was die auch heute noch angespannten Beziehungen zwischen der Tuerkei und Armenien nachvollziehbar macht. Wie so oft habem die Deutschen 1915 auch ihr Scherflein dazu beigetragen...

Nocheinmal zwei 2000er Paesse, diesmal mit angenehmeren Steigungen in hochalpine Steppen nach Georgien. In der ersten Nacht in Georgien liegen wir bei Minusgraden im Zelt und freuen uns einfach nur aufs schwarze Meer. Zwei wunderschoene Abfahrten spaeter (natuerlich, wie sollte es anders sein, mit einem weiteren 2000er Pass zwischendrin) fahren wir innerhalb von Stunden runter in den Fruehling. In Batumi ist es warm und gruen und waehrend wir in die Stadt fahren treffen wir auf nette Georgier, die uns spontan zu sich einladen. Wie schoen. Wir probieren georgische Spezialitaeten, werden mit den besonderen (strengen) georgischen Toast- und Trinkritualen bekannt gemacht und feiern so am Strand unsere Ankunft in der Waerme.


beim Meghri Pass

beim Kloster Tatev

beim armenischen Genozidmuseum

Yerevan mit Ararat im Hintergrund









Kloster Tatev



jemand hat hier den Weg frei gemacht

Talfahrt in Georgien

in Batumi

Brot mit Bohnenpaste gefuellt- Lobiani

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