Donnerstag, 23. Juli 2015

OZ: Outback Kitchen

Essen. Es gibt wenig andere Dinge über die wir während des Radfahrens so oft nachdenken. Essen ist eine der zentralen Planungsgrößen unserer Reise. Deswegen gibt es jetzt hier unseren Outback-Kitchenguide für kulinarisch Interessierte.

Im Outback gibt es folgende Herausforderungen für die Essensplanung:

Australien ist nicht billig. Orte mit Supermärkten sind sehr weit auseinander. Zwischendrin gibt es Roadhouses, die allerdings sehr teuer sind. Wenn die Kohle nicht so locker sitzt, sind Roadhouses nicht die erste Wahl. Das heißt es muss viel Essen transportiert werden. Wenn die Räder allerdings zu schwer sind, kommt mensch nicht so gut voran. Außerdem gibt es wenig Wasser, d.h. es sollte in der Zubereitung nicht zu viel Wasser verbrauchen, leicht abwaschbar sein etc. und nicht zu lange zum Kochen brauchen. Nicht zuletzt sollte es nahrhaft und einigermaßen gesund sein, das Risiko sonst schneller krank zu werden, ist sonst einfach zu groß.


Folgende Lebensmittel haben wir für das "kühle" Outback (von Port Augusta bis Katherine) am meisten genutzt:

Frühstück:
Haferflocken, Trockenmilch, Rosinen

Snacks:
Äpfel, Orangen halten sich am besten,
getrocknete Datteln sind in Australien erstaunlich günstig, Erdnüsse, Rosinen, Kekse, Mandelschoki

Mittagessen:
Brot, am Vorabend auf dem Campingkocher gebacken.
Butter, Erdnussbutter, Haselnusscremeverschnitt, Käse, Tomatenmark, Sprossen

Brot auf dem Campingkocher?
1 Wir haben oft ca. 1 Kilo Mehl, wenn möglich Vollkorn, dabei gehabt.
In Australischen Supermärkten gibt es Mehl oft als "Self-Raising" zu kaufen, oder man kann normales Mehl mit Backpulver vermischen.

2 Dazu Salz und Wasser (übriges Nudelwasser funktioniert sehr gut) mischen bis eine klebriger Teig entsteht, der etwas fester als ein Pfannkuchenteig ist. Kräftig rühren, damit der Teig beim Backen nicht reißt.

Das ist quasi ein Grundteig, der nach Belieben gepimpt werden kann, z.B. mit Kräutern und Olivenöl, Eiern, Haferflocken, Zwiebeln oder Rosinen, fein geschnittetenen Karotten, Weißkohl,Käse etc.

3 Wir haben antihaft beschichtete Töpfe, die wir ordentlich aufheizen. Dann den Teig (ca zwei Esslöffel) in den Topf geben und mit dem Löffel zu einem Fladen verstreichen. Deckel drauf. Warten bis sichbare Oberfläche des Fladen "trocken" ist. Wenden.

1 Kilo Mehl kostet ca 1 Dollar und hat für eine Woche Brot gereicht. 

Sprossen auf dem Rad züchten 
Verschiedene Tests haben folgendes ergeben:
1 Am besten eignen sich Mungobohnen, die sind auch einfacher zu erhalten als andere Sprossensamen und brauchen nicht so lange zum keimen.

2 In eine leere Plastikflasche oder besser eine leere Plastikverpackung von Erdnussbutter oder Ähnlichem mittels eines Multitools oder Messer mit jeder Menge Löcher versehen.

3 Eingeweichte Samen/Bohnen in Flasche geben, regelmäßig durchspülen und so auf dem Rad trannsportieren, das die ganze Sache viel Licht bekommt (z.B. auf den Radtaschen mit Expander festschnallen). Zum Durchspülen kann der Deckel einfach abgenommen und zum Transport wieder draufgeschraubt werden.

Je wärmer nachts, umso besser funktioniert es. Da frisches Gemüse oft schwer tagelang transportiert werden kann, ist das zumindest eine Möglichkeit, sich ein paar Vitamine zukommen zu lassen.

Abendessen
1 Pasta, kleine Makaroni: Wasser aufkochen, Nudeln rein, nochmal aufkochen lassen, direkt vom Kocher nehmen und ziehen lassen während die Sauce vorbereitet wird. Funktionier.

Dazu: Tomaten-soja-bolo ausTrockensojagranulat, Tomatenmark oder Dosentomaten, Zwiebeln, Trockenknobi, Trockenkräuter, geriebenener Parmesan aus der Tüte.

Oder: Krautnudeln aus fein geschnittenem Weißkohl und Zwiebeln.
Oder: Trockenpilzsoße mit Butter, Kräutern, Milch, etwas Mehl, Parmesan

2 Reis, in Australien gibt es leckeren, lokalen, brauen Reis sehr günstig, braucht allerdings etwas länger zum Kochen, ansonsten funktiniert Basamtireis sehr gut. Alle anderen Reissorten brauchen unserer Erfahrung nach zuviel Wasser zum Waschen oder werden zu Pudding.
Dazu: Linsendaal aus roten Linsen mit Zwiebeln und Tomatenmark oder Kokosnussmilch bzw. Kokosflocken (Trockenkokosmilch ist viel teurer als Kokosflocken ist aber inhaltlich das Gleiche, nur sind die Flocken etwas gröber) und Currygewürzen. 
Oder: Gemüsecurry mit Kürbis, Weißkohl, Karotten (diese Gemüsesorten halten am besten in der Radtasche bis zu 8 Tagen durch und sind günstig) und Kokossoße aus Kokosflocken und Gewürzen/Currypaste oder Satesoße aus Erdnussbutter und Kokosflocken.

Alternativen: Manchmal haben wir auch Couscous und Bulgur geholt, ist leider oft etwas teuer. Instant Kartoffelbrei (echt jetzt) ist oft gut, aber in Australien ultrateuer. Dasselbe gilt für für Polenta. Rohe Kartoffeln sind oft zu schwer.

Heißes Outback
In der tropischen Zone von Kathrine bis Darwin konnten wir keine Butter, keinen Käse und keine Schokolade mehr transportieren.

Wir haben angefangen, Mittags Hülsenfruchtsalate zu essen:
Kichererbsen, Kidneybohnen oder 3-Beanmix aus der Dose sind ziemlich günstig.
Dazu Tomatenwürfel, fein gewürfelte Zwiebel, Trockenknobi, Salz, Pfeffer, Olivenöl.


Mungobohnensprossen auf dem Rad züchten

Brot im Campingkocher



diese Grills gibt es auf vielen Rastplätzen
















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